RheindükerKöln, Deutschland

Das Kölner Abwassersystem soll dank einer Jahrhundertinvestition langfristig entlastet werden und effizienter arbeiten. 2023 begannen die Stadtentwässerungsbetriebe Köln (StEB Köln) in Zusammenarbeit mit der Züblin Spezialtiefbau GmbH mit dem Neubau des Rheindükers. Diese Abwasserleitung befördert den Großteil des städtischen Abwassers unter dem Rhein hindurch zum Großklärwerk Köln-Stammheim. Der bestehende Düker ist nach knapp 100-jähriger Nutzungsdauer nicht mehr ausbaufähig. Mit dem neuen Düker wird die Durchflussmenge des Abwassers um das 1,5-Fache auf 6.000 Liter pro Sekunde steigen. Dank einer hydraulischen Steuerung kann die Abwassermenge flexibel an die Kapazitäten des Klärwerks angepasst werden. Kameras sowie ein Inspektionsschacht vereinfachen zudem den Instandhaltungsprozess der Leitungen.

Nach dem Bau des Start-, Inspektions- und Zielschachtes auf den gegenüberliegenden Rheinseiten, werden 8 - 15 m unter dem Flussbett zwei Dükerrohre im Rohrvortriebsverfahren verlegt und an das bestehende Kanalsystem angeschlossen.

Bei der Herstellung der Bohrpfähle und Schlitzwände fanden PohlCons FIBERNOX^® V-ROD Bewehrungsstäbe aus glasfaserverstärktem Kunststoff Verwendung. Dank ihrer guten Zerspanbarkeit waren sie hierfür die ideale Wahl, da beim späteren Tunnelvortrieb die GFK-bewehrten Elemente durchbohrt werden müssen. Durch die sehr hohe Zugfestigkeit der Bewehrungsstäbe von über 1.000 N/mm² werden anfallende Wandlasten zuverlässig abgetragen.

Verbaut wurden 5.000 kg GFK-Bewehrung als gerade Stäbe mit einem Durchmesser von bis zu 35 mm sowie gebogene Stäbe als Bügel und durchlaufende Wendelbewehrung.

Der Aushub der Baugruben sowie der Rohrvortrieb sollen 2026 enden. Für die Fertigstellung und Inbetriebnahme des neuen Rheindükers visieren die StEB Köln das Jahr 2028 an.