Schon im Mittelalter grassierte unter Bergleuten in der Region um die erzgebirgische Stadt Schneeberg ein mysteriöses Lungenleiden: die sogenannte Schneeberger Krankheit. Bereits in jungen Jahren litten die Kumpel an Husten, blutigem Auswurf und Atemnot. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts konnte man die Ursache dieser besonderen Form von Lungenkrebs dingfest machen: Die Bergarbeiter hatten radioaktiven Staub und Gas eingeatmet – Radon.
Radon? Nie gehört!
Das radioaktive Naturgas entsteht durch den natürlichen Zerfall von Uran, das regional mehr oder weniger in den Tiefen des Erdreichs vorkommt. Radon dringt auch heute noch durch Spalten im Gestein an die Oberfläche und gelangt über nur mangelhaft abgedichtete Gebäude auch in Keller und Innenräume, etwa durch Fugen zwischen Kellerwänden und Fundament oder über Kabelschächte, Rohrleitungen und Mauerrisse. Radon zerfällt in die radioaktiven Folgeprodukte Polonium, Wismut und Blei, die sich an feinste Teilchen in der Luft anlagern und eingeatmet werden. In der Lunge zerfallen diese wiederum – die dabei ausgesandte Alphastrahlung schädigt das Gewebe und verursacht Bronchialkarzinome.
Die unbekannte Gefahr
Gemäß Strahlenschutzgesetz gelten seit Januar 2021 besondere Anforderungen an den Schutz vor Radon speziell für sogenannte Vorsorgegebiete – stark betroffene Regionen wie ehemalige Bergbaugebiete in Sachsen und Thüringen mit Radonkonzentrationen in Innenräumen von mehr als 300 Becquerel pro Kubikmeter. Aber auch in anderen Gegenden kann es zu erhöhten Werten kommen. Darum sollte der Schutz vor Radon bei der Planung von Neubauten prinzipiell bedacht werden.
Im Freien ist die Strahlenbelastung durch Radon gering, da sich das Gas schnell verteilt. In unbelüfteten, vor allem erdnahen Räumen kann es sich hingegen stark anreichern: eine Gefahr, die man weder sehen noch riechen noch schmecken kann.
Vorsorgen und nachsorgen
Bei Neubauten schützt eine sogenannte Weiße Wanne aus wasserundurchlässigem Stahlbeton sowohl vor Bodenfeuchte als auch vor dem radioaktiven Gas. Mit den Fugenbändern und Fugenblechen der PohlCon Marke H-BAU Technik lassen sich die die Fugen entsprechend abdichten. Deren Radondichtheit wurde nun bestätigt.
Bei Bestandsbauten lassen sich mithilfe von Messgeräten die Radon-Konzentrationen im Jahresdurchschnitt ermitteln. Bei Werten über 300 Becquerel besteht dringender Handlungsbedarf, aber auch unterhalb dieses Referenzwertes sollten Maßnahmen zum Schutz vor Radon getroffen werden: Es empfiehlt sich die Be- und Entlüftung in Kellerräumen und das Abdichten von Türen und Leitungen zum Keller bzw. von Rissen und Fugen im Keller. Auch das Absaugen von radonhaltiger Bodenluft unter dem Gebäude ist eine Option.
Eine Übersicht unserer Abdichtungsprodukte der Marke H-BAU Technik finden Sie hier. Bei weiteren Fragen zum Thema Radondichtheit beraten wir sie gern. Kontaktieren Sie Ihren persönlichen PohlCon-Ansprechpartner.
PENTAFLEX KB-Fugenbleche sind nachweislich radondicht. Sie schützen damit nicht nur vor Feuchtigkeit, sondern auch vor dem radioaktiven Gas.
KUNEX-Fugenbänder ab 5,5 mm Materialstärke schützen nicht nur zuverlässig vor Bodenfeuchte, sondern auch vor Radon.